Schwangerenbetreuung und Geburtsvorbereitung

Ersttrimesterscreening (NT Screening)

Das Ersttrimesterscreening ist eine Kombination verschiedener Untersuchungen zur Erkennung von Chromosomenstörungen. Dazu gehören eine Blutabnahme (Laborwerte) und die Nackenhautmessung des Kindes mittels eines speziellen Ultraschalls.

Mit Hilfe dieses Suchtests erkennt man in über 90% der betroffenen Schwangerschaften das Down-Syndrom (üblicherweise "Mongolismus" genannt).

Ein auffälliges Testergebnis bedeutet nicht zwangsweise, dass Ihr Kind krank ist, da es sich um einen Suchtest und nicht um ein definiertes Ergebnis handelt.

Bei einem erhöhten Risiko wird eine ausführliche genetische Beratung empfohlen, um weitere diagnostische Untersuchungen (z.B. Amniozentese) zu besprechen.

Mutterschaftsvorsorgerichtlinien

Untersuchungen

Untersuchungen werden zunächst in 4-wöchigem Abstand und später, angepasst an den Schwangerschaftsverlauf, in kürzeren Intervallen durchgeführt.

Bei der Erstuntersuchung erfolgt neben einer ausführlichen Anamnese die Untersuchung von Scheide und Gebärmutter. Hierbei wird ein Abstrich aus dem Gebärmutterhals entnommen und auf Chlamydien (eine spezielle Art von Bakterien) untersucht, da eine Chlamydieninfektion den Verlauf Ihrer Schwangerschaft ungünstig beeinflussen kann.

Die folgenden Untersuchungen werden bei den Vorsorgeterminen regelmäßig durchgeführt:

  • Blutdruckmessung
  • Urinuntersuchung
  • Gewichtskontrolle
  • Hämoglobinbestimmung (Eisenwert) abhängig vom letzten Befund

Blutuntersuchungen

Zu Beginn der Schwangerschaft erfolgen die Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors sowie die Durchführung eines Antikörpersuchtests, um gegebenenfalls eine Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Ihnen und Ihrem Kind frühzeitig festzustellen.

Dieser Antikörpersuchtest wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche wiederholt. Falls bei Ihnen das Blutgruppenmerkmal "Rhesus negativ" festgestellt wurde, erhalten Sie zwischen der 28. und 30. Schwangerschaftswoche eine Spritze, um einer möglichen Unverträglichkeit vorzubeugen.

Gesetzlich vorgeschrieben sind ferner ein Suchtest auf Geschlechtskrankheiten und eine Rötelantikörperbestimmung. Diese ist wichtig, da eine Infektion mit dem Rötelvirus in der Schwangerschaft zu Missbildungen bei Ihrem Kind führen kann.

Wir möchten Ihnen empfehlen, zusätzlich auch eine Untersuchung auf HIV (AIDS Virus) durchführen zu lassen.

In der 25. Schwangerschaftswoche erfolgt ein Blutzuckerbelastungstest, um eine Zuckerstoffwechselstörung auszuschließen.

Am Ende der Schwangerschaft wird nochmals eine Blutentnahme durchgeführt, die eine eventuell bestehende Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus aufdecken soll. Eine solche Infektion könnte während der Geburt zu einer Ansteckung Ihres Kindes führen.

Ultraschall-Untersuchungen

Dreimal während der Schwangerschaft ist eine Beurteilung der kindlichen Entwicklung per Ultraschall vorgesehen (Screening).

  • Screening: 9. – 12. Schwangerschaftswoche
  • Screening: 19. – 22. Schwangerschaftswoche
  • Screening: 29. – 32. Schwangerschaftswoche

Mit Hilfe dieser Ultraschalluntersuchungen können in vielen Fällen eventuelle schwere Entwicklungsstörungen des Kindes frühzeitig bemerkt werden. Somit kann im Bedarfsfall eine spezialisierte Diagnostik eingeleitet und eine notwendige Therapie begonnen werden. Dazu zählen u. a. die Fruchtwasseruntersuchung und erweiterte Ultraschalluntersuchungen.

Toxoplasmose

Die Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch den Erreger "Toxoplasma gondii" von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden kann. Eine Infektion erfolgt hauptsächlich durch Katzenkontakt (Katzenkot), durch den Genuss von rohem Fleisch (Mett oder Tartar, Schinken, Salami), nicht durchgebratenem Fleisch sowie ungewaschenem Obst, Gemüse und Salat.

In Deutschland haben 45% der Frauen im gebärfähigen Alter diese Erkrankung unbemerkt durchgemacht und sind daher geschützt.

Bei einer Erstinfektion in der Schwangerschaft können schwere Missbildungen mit Gehirnschäden und Erblindung des Ungeborenen entstehen.

Durch eine Blutentnahme zu Beginn der Schwangerschaft können wir frühzeitig feststellen, ob bereits Antikörper (Abwehrstoffe) gegen Toxoplasmose gebildet wurden. Bei fehlender Immunabwehr sollten weitere Kontrolluntersuchungen folgen und o.g. Risiken vermieden werden.

Sollte es während der Schwangerschaft zu einer Erstinfektion kommem, so müssen Medikamente genommen werden.

Diese Leistung ist ohne klinischen Verdacht nicht Bestandteil der routinemäßigen Mutterschaftsvorsorge.

Gerne beraten wir Sie telefonisch unter 05371 18000 oder persönlich in der Praxis.

Stand: 14.08.2017

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